aus: Falsche Mythen
III
Er stand und roch ihren Schweiß
jagende Angst
sah die Ruder hetzen.
Stand gefesselt
und lauschte.
Stille.
Und begriff.
Stille.
Sie sangen die Stille.
Schwiegen die Welt.
Er
wurde ein Fremder.
VI
Ihr Wispern logen sie zu Schluchzern um,
ihr zerbissener Mund.
Sie hatte nicht
klagend ihre Arme erhoben
und war nicht in Trauer erstarrt.
Ein Spalt Freiheit, eine Ahnung
Tanz,
dann traf sie der Gott,
senkte sich das Tuch
wuchs die Haut zur Rinde.
XIV
Wer je
hätte ihn zeitig ergriffen
den immer Eilenden.
Sein Ruf ist das Nachsehen
die ungenutzte Möglichkeit
das erstaunte Bedauern.
Und wer den Schopf packt
erfährt, dass der Knabe selbst
das bessere Schicksal verfolgt.
XVII
Befriedigt ließ Zeus
den Schwan zurück.
Sie genoss ihn
ein weiteres Mal
gebraten.
XVIII
Am Windpark
liegt der Kranich
in Stücke geschlagen.
Inmitten stiebender Federn
wendet Pancho eilig den Esel.
Quijote verzichtet.
Friston verbeugt sich.
Lachen brandet auf.
XIX
Während jene sich drängeln,
dass der Gott sie trifft,
sich winden unter
den Launen der Musen,
voller Brandblasen
von Sophias Speicheltropfen,
beliebt es mir
die Sonnenstrahlen,
die zwischen den Dauben spielen,
auf meinem Bauch tanzen zu lassen;
das ranzige Öl aus meinem Bart zu streichen
und nach einem tiefen Schluck vom sauren Wein
ein Nickerchen zu machen.